Mutter mit Kind – Köln Hansaring
Mutter mit totem Kind
Die Skulptur von Mari Andrissen (1897 – 1979)
steht am Hansaring / Am Kümpchenshof neben dem Gedenkstein der dort für die von der Gestapo ermordeten Menschen im Klüngelpütz errichtet wurde.
Die Skulptur hat nicht direkt mit den ermordeten im Klingelpütz zu tun. Diese ist eine von sechs Skulpturen des Künstlers die auch an die Beendigung der Besatzung von Eschede erinnern.
HIER RUHEN SIEBEN OPFER DER GESTAPO.
DIESES MAL ERINNERT AN DEUTSCHLANDS SCHANDVOLLSTE ZEIT
1933 – 1945
In coLOGneBUCH II erschien dann diese Bild mit folgendem Text:
Grünanlage Hasaring
Ihr sucht Tränen in den Verstecken meiner Scheu, aber ich bleibe wortlos & ihr unsichtbar. Nur das Herz harrt aus & sieht zu, wie die Köpfe in die Körbe fallen, wie euren Hälsen rote Blüten entsprießen, wie ihr der Diktatur zum Fraße dient. Das Herz erbittert vor eurem Opfer & die Stadtverwaltung wird bald den Steinweg fegen, den Kranz & meine Rose entsorgen lassen. Zurückbleiben werden Mutter & Kind, untröstlich & bronzen. Büsche wie Handbeile, Bäume wie Hakenkreuzstandarten, Nachmittagslicht wie Zellengitter. Schatten greifen nach der Sprache. Jede Steinplatte ein Grab, in dem das Schweigen eurer letzten Worte widerhallt. Sich selbst entgegengesetzt strömt der Fluss der Ringe gegen Christophstraße & Ebertplatz.
© Text: Rolly Brings, Fotos: Michael Maye